Selbstmord - Analyse & Stellenwert für mich

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Ich habe gestern ein Video von meiner Lieblingsbloggerin und Designerin meines Blogs gesehen zum Thema Selbstmord. Die Rede ist von Paulinchen <3
Ich selbst wollte/will kein Video über dieses Thema drehen, weil es mir erstens sehr nah geht und zweitens ist man dann die Zielschussscheibe von bösen Kommentaren. Ich wüsste auch gar nicht, was ich euch genau dazu sagen soll, denn dieses kleine Wort ist geballt von sooo vielen inhaltlichen Dingen, dass ich glaube ich nach 2 Wochen vielleicht erst fertig wäre mit reden. Es gibt so unglaublich viel, was man dazu sagen könnte. Aber auch wenn ich kein Video darüber drehe, so möchte ich dann doch etwas darüber schreiben, denn auch dieses Thema hat einen gewissen Stellenwert in meinem Leben.
Zu erst einmal möchte ich euch genau diesen Stellenwert erklären bevor wir zu meiner Analyse kommen.

Ich glaube jeder Mensch hat in seinem Leben schon mal an Selbstmord gedacht. Viele wünschen sich den Tod, aber auch viele versuchen sich umzubringen und viele schaffen es auch. Ich gehöre zu den Menschen, die daran denken, es sich schon oft gewünscht haben aber nur halb versucht haben. Halb versucht? Ja. Zu meiner Erklärung: Vielleicht wisst ihr, dass ich vermutlich unter einen Persönlichkeitsstörung leide. Ich habe schon immer anders gefühlt als der Großteil der Menschen und das ist oft in ganz bestimmten Situationen ziemlich belastend! Es gibt Tage, Wochen, an dem ich mich ganz fremd in meiner Haut fühle. Ich kann dieses Gefühl nicht stoppen. Es ist schrecklich! Alle Ereignisse sind für mich sehr, sehr extrem und schlimm! Es gibt keinerlei positive Ereignisse und ich liege wie gelähmt irgendwo in der Wohnung, bin nicht fähig zu laufen, geschweige denn irgendwelche anderen Dinge zu tun. Das macht mich zusätzlich so fertig, dass mein Verhalten noch viel schlimmer wird und ich einfach nur noch erlöst werden möchte. Es gab sogar schon so schlimme Momente, dass ich kurz davor war den Krankenwagen zu rufen, weil ich nicht wusste was mit mir passiert, ich die Kontrolle über mich selbst verlor und Angst vor dem hatte, was noch kommen würde. Ich hatte Angst vor mir selbst! Diese panische Angst könnt ihr euch nicht vorstellen. Diese Momente tauchten damals nur auf, als ich alleine war und ich dachte es würde aufhören, wenn ich mit meinem Freund zusammenziehe, doch es war nicht so! Es hörte nicht auf. Ich habe diese grausamen und qualvollen Momente immernoch! Im Beisein meines Freundes und er kann rein gar nichts tun! Als er den Krankenwagen holen wollte, wurde es noch schlimmer und ich tat alles, um ihn davon abzuhalten! Irgendwann wird es dann so schlimm, dass ich keinen anderen Ausweg mehr als den Tod sehe und schnapp mir ein Messer. Selbst die Pillen, die ich in einer Überdosis schlucken könnte habe ich bei mir, ABER… ich kann es nicht! Irgendwas hält mich davon ab es doch zu tun. Bin ich nicht verzweifelt genug in dieser Situation oder wieso kann ich es nicht tun? Ich habe das Messer in der Hand aber kann es nicht tun. Ich kann mich einfach nicht umbringen und das macht mich dann in diesen Momenten noch viel viel aggressiver! Es ist eine grausame Mischung aus Verzweiflung, Trauer, massive Aggressivität und Selbsthass. Hass auf mich selbst, da ich es nicht vollbringen kann. Gesunde Menschen können sich das absolut nicht vorstellen, das sollt ihr auch gar nicht, seid froh, dass ihr nicht so leiden müsst! Glaubt mir, wenn ich könnte, dann würde ich das auch irgendwie ausschalten und wegmachen, aber es geht nun mal nicht!!!! Nicht umsonst heißt es PersönlichkeitsSTÖRUNG! Einige, die das selbe erleiden müssen, wie ich, erklären mich für völlig verrückt, da ich mich nicht in stationäre Behandlung begebe, aber meine Existenzangst ist zu groß! Ich habe totale Angst, dass ich nach den mehrmonatlichen Aufenthalt von meiner Arbeitsstelle gekündigt werde und keine Arbeit finde! Die Angst überwiegt und auch, wenn ich sehr unter diesem Scheiss leide und es mich zerreisst, ist es wohl noch nicht schlimm genug, da ich es aushalte aufgrund meiner Existenzangst. Ich stehe auf mehreren Wartelisten für ambulante Therapieplätze. Ich behaupte auch, dass die mir reichen aber ich muss ein halbes Jahr warten und nach dieser Zeit ist es mir nicht mal garantiert, dass ich überhaupt einen Platz bekomme… Nennt mich psychisches Wrack, aber es ist mir völlig egal, was ihr denkt. Dieser Beitrag ist für Leidensgenossen und da gibt es ne Menge! Unsere Gesellschaft ist kaputt… womit wir jetzt auch schon bei meiner Analyse wären.

 
Meines Erachtens bringen sich immer mehr Menschen um und die Ursache dafür liegt immer bei der gleichen Thematik. Wenn man die ganze Kette entlang geht, kommt man immer wieder zur selben Ursache. Nach Schicksalsschlägen, Verlusten, krankmachende Arbeit, Arbeitslosigkeit, Freundschaft, Unterdrückung, Erniedrigung, Todesfälle, frühkindheitliche Traumen und und und, kommen wir immer wieder zum Selben. Unser System, unsere Wirtschaftsordnung und alles damit Verbundene. Jemand, der sich damit beschäftigt und über den Tellerrand hinausschaut erkennt das! Es ist alles darauf zurückzuführen. Unser System macht uns krank und kaputt und deshalb passieren Selbstmorde! Die gerade genannten Gründe, wie Arbeitslosigkeit etc. sind nur Symptome daraus. Die eigentliche Ursache ist der Kapitalismus und seine aus ihm resultierende Zerstörung der Menschen! Dieses System macht uns kaputt! Unsere Gesellschaft steht schon lange am Tiefpunkt und alle sehen zu! Jeder sieht zu wie wir alle krank werden und die Psychologen versuchen uns zu behandeln. Dabei merkt keiner, dass nur die Symptome behandelt werden und nicht die eigentliche Ursache -> der Kapitalismus! DAS muss „behandelt“ werden, dann wird es uns auch wieder besser gehen! WIE muss ich euch ja nun wirklich nicht sagen!

Mehr habe ich im Moment zu diesem Thema nicht zu sagen. 

eure 

5 liebe Kommentare ♥

» SansSouci | 21. März 2012 um 21:50

ich glaube auch das so gut wie alle mit solche gedanken gespielt haben.
ich weiß von mir das ich es nicht tun könnte da ich sonst meine mutter und mein buder zurück lasse, und dafür liebe ich sie zu sehr.
Ich könnte mir vorstellen das es bei dir auch so ist, erst wenn man das alles ausblendet dann steht einen nix mehr im wege... .

zu deiner Analyse, ich sehe das genau so.
aber jeder von uns unterstütst diesen kapitalismus.
ich kaufe Nikis etc, und du holst dir unter anderem schminke von marken firmen.
aber das macht jeder von uns.

mit deiner angst die arbeit, etc. zu verlieren, wenn du in eine therapie gehst kenne ich auch.

lass dein kopf nicht hängen auch wenn es mal regnet, es gibt menschen die lieben dich so wie du bist ;).
Bitte denk nicht an morgen und lebe den augenblick, wenn er verstrichen ist, gibt es keinen weg zurück:))

» Linda | 22. März 2012 um 15:44

Selbstmord...
Naja das ist schon ein Ausdruck von Verzeiflung und von Feigheit. Ich glaube, wenn eines Tages im Krankenhaus auf dem Sterbebett liegt kann man sagen, dass man stolz darauf ist, diese Hölle mehr oder weniger unbeschadet überstanden zu haben.
Das Leben hat auch schöne Seiten, die die meisten Menschen auch sehen, nur manche halt nicht.

» schneeweißchen | 25. März 2012 um 16:23

genau diese existenzangst rettet dir das leben! du bist dir selbst noch etwas wert und deswegen schaffst du keinen selbstmord. hab da mal einen interessanten test gesehn. eine frau die nicht mehr leben wollte sollte in den spiegel sehn und zu ihrem spiegelbild folgendes sagen: du bist nichts wert, ich veraschte deine person, du bist mir völlig egal und es macht mir nichts aus wenn du tot bist. ich mag nichts an dir.
das war für die frau unmöglich. sie konnte sich diese sätze nicht selbst sagen indem sie sich in die augen sieht. dieser test hat sie wachgerüttelt.

» melancholisches_Mädchen | 27. März 2012 um 17:27

@SansSouci ahhh ich hab ausversehen deinen Kommentar und meinen gelöscht aber ich weiß noch so in etwas, was du geschrieben hast. Das mit deiner Vergangenheit tut mir leid, aber ich finde es hammer wie stark du bist. Ich glaube ich wäre schon längst weg vom Fenster, weil ich damit überhaupt nicht klar kommen würde, aber das kann man so auch nicht sagen, wenn man es nicht erlebt hat.

» SansSouci | 27. März 2012 um 18:43

@melancholisches_Mädchen,

und ich habe gedacht ich habe was falsches geschrieben :).
das blöde an der vergngenheit ist immer, das sie einen doch wieder einholt.
und das die psyche, bis heute leidet.
also wie geschrieben, wenn ich das alles noch mal durchleben müsste, dann gäbe es mich nicht lange.

ich glaube das meine stärke daher kommt weil der glaube an eine bessere zeit einen stark werden lässt.

Schreib mir etwas:

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