Ich mag mich

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Jahre lang streben wir danach, gemocht zu werden. Wir wachsen mit einem geringen Selbstwertgefühl auf. Egal, ob es durch die Eltern, durch Medien, Mitschüler*innen oder durch die stink normale Pubertät passiert. Wir versuchen zu verstehen, wer wir sind, wachsen heran und versuchen erwachsen zu werden. Manchmal befinden wir uns mit 30 noch auf dem Weg dahin und wissen nicht, was uns ausmacht und was wir für schöne Eigenschaften haben, die wir an uns selbst schätzen.




Die meisten Menschen lernen nie mit sich selbst umzugehen. Sie funktionieren nur und reagieren auf Ereignisse. Aber sie analysieren weder ihr Handeln, noch ihre Gefühle. Manche haben Angst davor. Angst, die Wahrheit und Ursachen ihrer Persönlichkeit rauszufinden. Angst, vor der Tiefe ihres Seins. Und manche haben es nie gelernt und wissen nicht, was es heißt in die Tiefe zu gehen und in die tiefsten Abgründe ihrer Persönlichkeit zu tauchen.

Wenn du in dich gehst, dann geh nicht unbewaffnet.

Wir haben allerdings alle gemeinsam, dass wir zumindest bis in die Pubertät hinein nach Anerkennung und Wertschätzung streben. Prinzipien kennen wir noch nicht, weil wir zu wenig Erfahrungen im Leben gesammelt haben und wir biedern uns an - an unsere Eltern, Lehrer, Freunde, Mitschüler oder unsere Schwärmereien. Wer will schon nicht wahrgenommen werden? Dafür versucht man alles, um es diesen Personen recht zu machen. Damit man gemocht und nicht ausgegrenzt wird oder gar einen Korb bekommt. Wir können in dem Alter noch nicht mit Zurückweisungen umgehen, weil wir noch nicht wissen, dass wir wertvoll sind und was drauf haben. Unser Können ist abhängig von der Wertschätzung anderer. Wenn mir jemand sagt, ich hab was drauf, dann ist das so. Wenn jemand sagt, ich bin scheisse, dann bin ich scheisse.
Meinen wir...

Irgendwann kommt der Punkt, an dem man erwachsen wird und sich selbst schätzt. Durch Erfahrungen, die man macht, je älter man wird und je weiser man dadurch wird. Man sieht, was man alles erreicht hat und erlangt Selbstvertrauen und endlich einen Selbstwert. Das ist ein natürlicher Prozess, den jeder Mensch durchläuft.

Und dann gibt es so Spätzünder, wie mich. Mit 25 Jahren habe ich mich endlich gecheckt, Herzlichen Glückwunsch. 25 Jahre lang machte ich mein Glück abhängig von anderen Menschen und wie sie über mich denken. Es machte mir immer Angst, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Ich war mir fremd und nahm mich auch als Fremde wahr. Ich erlang keinen Zugang zu mir, meinem Inneren und deren Bedürfnisse. Mir war mein Handeln nie bewusst. Erstaunt sah ich mir zu, wie ich andere Menschen verprügelte, Menschen verbal verletzte und mir selbst schadete. Ich konnte es nicht kontrollieren, weil ich die Ursachen nicht kannte. Erst nach und nach und mit viel externer Hilfe bekam ich einen Zugang zu mir und konnte meine verletzte Seele irgendwann in den Arm nehmen und mir verzeihen. Ich habe all meine Fehler verziehen und bin deutlich unkritischer mit mir selbst, weil ich jetzt die Verantwortung für mein Handeln übernehme. Ich weiß jetzt, warum ich wie fühle und kann die Auswirkungen dadurch besser einschätzen. Ich weiß jetzt auch endlich, warum Menschen tun was sie tun und vor allem, warum sie mit mir tun was sie tun. Ich weiß, dass Menschen mich aufgrund von etwas mögen und zum Großteil nicht mich als Person. Viele mögen mein Aussehen. Viele mögen mich aufgrund EINER Eigenschaft, aber selten sieht mich jemand als Person, weil sie mich nicht kennen. Die einzige Person, die mich kennt und Zeit meines Lebens mit mir zusammen sein wird, bin ich selbst und deshalb sollte ich mich am meisten lieben. Zum ersten Mal in meinem Leben lebe ich wahrhaftig und brauche dafür keine Person. Zum ersten Mal in meinem Leben spüre ich mich und zum ersten Mal in meinem Leben merke ich, dass ich niemanden brauche, außer mich selbst. Das ist ein großes Privileg, was den meisten Menschen leider verwehrt bleibt. Ich wünsche mir aber für jeden Menschen, dass er das gleiche Glück irgendwann erfährt!

Das größte Glück im Leben ist sich selbst zu lieben! Das kann ein sehr langer Weg sein und man muss ganz offen und ehrlich dabei mit sich selbst umgehen. Ich habe es geschafft! Du auch?


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